Montag, 6. September 2010

Vergnügen und Verderben

Und dann ist da die Long Street...
Wenn Cape Town die Mutterstadt ist, dann ist die Long Street die Mutterstraße. Diese Straße hat alles, darin sind sich alle einig. Die Long Street ist das Vergnügungszentrum Cape Towns, sicherlich gibt es auch andere wilde Orte, doch nirgends so konzentriert, wie in dieser Straße. Bar an Bar, Club an Club, Restaurant an Restaurant, Laden an Laden. Es ist wie eine Mischung aus Oranienburger Straße, Simon Dach Straße und Ku-Damm... aber irgendwie doch anders, doch irgendwie eigen.
Die Long Street beginnt am Hafen, vorbei an einigen sehr hohen Bürohäusern, kreuzt dann den Strand Boulevard (der nur so heißt, da ist nirgendswo auch nur ansatzweise ein Strand in der Nähe), hinter dem dann die Vergnügungszone anfängt. Diese streckt sich auf gut einen Kilometer und dabei gehts stets bergauf. Irgendwann wird die Long Street dann zur Kloof Street. Hier ändert sich dann auch das Straßenbild. Aus Clubs werden Bars, aus Bars Restaurants und die Souveniershops werden zu Elektroläden. Ein wenig weiter hinauf ändert sich dann alles in kleine, süße Häuschen. Man sagt, dass man diese Straße entlang laufen kann bis zum Fuße des Tafelberges. Aber das stimmt nicht. Irgendwann endet die Straße an einem alten Sklavencottage in einer Sackgasse.

Wenn man die Long Street nicht gerade mit Scheuklappen entlang spaziert, egal ob bei Nacht oder Tage, dann merkt man schnell, dass hier jeder mit jedem zusammentrifft, alles mit allem. Zwei Arten von Straßenbewohnern sind immer zu sehen. Einmal diejenigen, die die Straße erleben. Das sind hauptsächlich Touristen, Backpacker und natürlich auch Kapstädter, die sich hier amüsieren. Das Amusement ist dabei auch das Haupt- (wenn nicht sogar das einzige) Ziel. Und dann gibt es die, die von dieser Straße leben. Das geht vom Bettler über Security bis zum Hotelbesitzer, aber der letztere Teil stellt eher die krasse Minderheit da. Diese Menschen "verdienen" hier ihren Lebensunterhalt. Manche können sich dicke Bimmas und Jaguars davon kaufen, für manche bedeutet Lebensunterhalt ein paar lapprige Pommes aus einer Plastikschachtel, die sie aus der Mülltonne fischten.

Ich bin mir sicher, dass man schon alleine durch das Durchwandern der Straße einen super Einblick in die Funktionsweise dieser Straße bekommt. Aber wie glücklich kann man sich schätzen, wenn man in einem Hostel genau an der Longstreet untergekommen ist und diese über Balkone mit Straßenblick verfügen. Und genau auf einem solchen Balkon habe ich meine Beobachtungen an einem Abend durchgeführt. Ausgestattet mit einem kalten Drink und einem kleinen Stift verbrachte ich einen doch sehr kalten Abend dort und habe mal nichts anderes getan, als die Straße beobachtet. Der große Vorteil ist zum Einen, dass man durch die erhobene Position einen größeren Überblick über das Geschehen erhält und zum anderen, dass man ungestört ist. Dort oben auf dem Balkon ist man ungesehen, denn niemand schaut nach oben, alle sind auf diese Straße konzentriert und somit wird man von niemanden angesprochen, egal ob man was kaufen soll, Kleingeld locker machen soll oder doch bitte in die Bar oder den Club gehen soll. Ich hatte erst vor einen zweistündigen Spielfilm über die Straße zu drehen, aber dann ist mir doch wieder eingefallen, dass ich ja kein Regisseur bin.
Long Street Backpackers...mein Hostel

Das Hostel lag genau gegenüber einer Querstraße, in der sich ein Club befand. An der einen Ecke befand sich ein Luxushotel mit gehobener Bar. Dort drinnen habe ich zu keiner Zeit jemals einen Gast gesehen. An der anderen Ecke war "Mama Africa", eine berühmte Bar mit täglicher Livemusik. Zufälligerweise ist diese Welt ja sehr klein und so kam es, dass ich durch die Straßen zum Hostel ging und jemand ganz aufgeregt "Ilala, Ilala" schrie. Ich stutzte und überlegte. Ilala sagt mir doch was und schon kam eine junge Frau auf mich zugerannt, die ich dann auch wiedererkannt habe, den ich hatte sie schon mal gesehen und zwar auf meiner Kreuzfahrt auf Malawis einzigem Schiff der Ilala. Sie arbeitete auch noch zufälligerweise als Barpersonal im Mama Africa und so kam ich zu einem freien Drink. Aber zurück zur Straße.
Mein Liebling war eindeutig der Parkplatzwächter in der Querstraße. Hier in Südafrika stehen in vielen Straßen Männer (vereinzelt auch Frauen) mit neonfarbenen Warnwesten herum (ok, hier möchte ich schnell noch einwerfen, dass eigentlich jeder, egal was er arbeitet eine neonfarbene (grün, gelbd, rot, orange) Warnweste trägt und dass man da erstmal durchsehen muss, damit man den Sicherheitsmann nicht mit dem Müllmann verwechselt). Sie sind sehr hilfreich bei der Parkplatzsuche, denn sie zaubern immer irgendwie einen freien Parkplatz herbei (auch wenn man keinen braucht). Sie sind auch sehr hilfreich beim Einparken, denn sie winken einen in die Parklücke egal wie groß oder wie klein sie ist. In der Zeit, in der man das Auto zurücklässt, passen sie mehr oder weniger darauf auf, dass es nicht geknackt wird und dann winken sie einen manchmal auch wieder heraus aus der Parklücke und das alles für ein wenig Kleingeld, was man ihnen vor der Abfahrt in die Hand drückt. Normalerweise sieht man die Jungs ja nur beim Ein und Ausparken, aber von meinem Balkon konnte ich auch sehen, was so ein Parkplatzwächter dazwischen treibt. Mein Favourit war ein eher relaxter Zeitgenosse. Die meiste Zeit lehnte er gegen ein Auto oder saß auf dem Bordstein. Da er in einer Seitenstraße wachte (die Straßen sind strikt aufgeteilt), hatte er weniger mit den Passanten zu tun, nur mit den Besuchern des Clubs, von dem er sich aber eher fernhielt. Er bekam ab und an Besuch von seinen Kumpels und dann saßen sie gemeinsam in der Gegend herum. Wenn doch Leute vorbeikamen, dann schnorrte er sie nach Zigaretten an und borgte sich dann hinterher Feuer beim Türsteher des Mama Africas. Vom Typ her war er ein Schlenderer und so schlurfte er durch die Straßen. Aber wenn er am einen Ende der Straße war und am Anderen wollte jemand aus der Parklücke fahren, dann sprintete er los und war immer rechtzeitig am Fahrerfenster um seine 1-2Rand zu verlangen. Hat er sein Geld bekommen, schlürfte er wieder gelangweilt fort. Nichts mit herauswinken aus der Parklücke. Gab es in seiner Straße ein Problem sah ich ihn nie. Ein Mädchen kam aus dem Club und kippte um. Ihre Freunde, die sie besorgt umrundeten überlegten, was sie tun sollten: Krankenwagen, Taxi, erste Hilfe...er war nicht da. Eine mächtige Schlägerei zwischen mehreren Besoffenen (wahrscheinlich grade aus dem Club rausgeschmissenen) Halbstarken fand statt. Die fliegenden Körper den geparkten Fahrzeugen brenzlig nahe...er war nicht da. Ein riesiger Bus (warum auch immer) quetschte sich durch die sehr enge und vollgeparkte Straße, nahm hier und da mal etwas Lack mit...er war nicht da. Sobald der Stress vorbei war, saß er aber jedes Mal wieder auf seinem Lieblingsplatz, der Fensterkante des Hotels...
Pepper Street, Querstraße der Longstreet, Blick vom Balkon auf Club, parkende Autos und den Parkplatzwächter...

Dann sind da die Gäste der Long Street. Alt, jung, reich, nicht ganz so reich, Studenten, Reisende, Künstler, Touristen, Südafrikaner, schwarz, weiß, einzeln oder in mächtigen Reisegruppen.
Die älteren Herrschaften sah man am früheren Abend in den nobleren Bars oder natürlich in Mama Africa. Den Jüngeren gehörte die Nacht und vorher die restlichen Bars (Alkohol in der Öffentlichkeit ist in Südafrika strikt verboten, deshalb muss man in einer Bar trinken). Die Menschen kamen von überall her. Eine italienische Reisegruppe ist mehrmals an mir vorbei gezogen und hat jedes Mal nur "Italy" skandiert. Die Leute sangen voll mit guter Laune und ganz passablen Kaltgetränken. Manche waren dem Wetter entsprechend in Windjacken eingepackt, aber viele (besonders Mädchen) liefen hastig und sehr spärlich bekleidet zwischen Auto und Club hin und her. Unter den Gästen waren ängstliche Touristen (ich frage mich immer, wie man seinen Rucksack vorne trägt und fest umklammert hält, das erregt doch nur die Aufmerksamkeit potentieller Tsotsis), mutige Weltreisende, die alles schon gesehen haben, Player mit dicken Goldketten und wunderschönen (kleiner Gruß an Chrischi...) Ed Hardy Klamotten, die ihre Chics ausführten und Teenies, die von ihren Eltern abgesetzt wurden. Dies sind die Leute, die das Geld in die Straße bringen und alle anderen Leben von ihnen. Wie ich mir die ganzen Gäste so anschaute, fragte ich mich immerwieder, wie es denn sein könne, dass uns nach dem ersten Abend die ganze Straße gekannt hat... Tja, so ist das halt

Um die ganzen Menschen zu schützen, ist ein großer Teil der Long Street 24Stunden am Tag bewacht. Überall sieht man die Menschen in ihren diesmal neongelben Westen und einem Schlagstock am Gürtel. Da auf den Westen "Public Safety" steht, gehe ich davon aus, dass sie von der Stadt engagiert sind. Dies bedeutet, dass ihr Lohn wohl mehr als nur gering sein wird. (Da fällt mir direkt ein, dass der Streik des öffentlichen Dienstes nach 19Tagen ab morgen für 21 Tage ausgesetzt wird, um wenigstens ein wenig Normalität im Land einkehren zu lassen). In der Long Street sieht man so gut wie gar keine Polizei. Es gibt zwei Erklärungen dafür: Erstens, die Stadtverantwortlichen denken sich, dass man doch schon die 24h Security vor Ort hat. Warum also noch mehr Personal verschwenden. Zweitens, die Polizei meidet die Long Street... wahrscheinlich nicht aus Angst, eher gegen gut gefüllte Briefumschläge... Wenn der Parkplatzwächter schon jeder kleinen Schwierigkeit aus dem Weg geht, dann wird ein Sicherheitsmann, bei dem Hungerlohn, sein Leben nicht aufs Spiel setzen, um einen, vielleicht drogenvollgepumpten, Tsotsi zu stoppen, der einer reichen Touristin die Handtasche stiehlt. Eher im Gegenteil, den Tsotsi walten lassen und dann hinterher Halbe-Halbe zu machen ist doch viel lukrativer. Ich wurde des Öfteren von diesen Vertretern des Gesetzes gefragt, ob ich nicht ein paar "Bob-Marley-Gedenk-Zigaretten" erwerben möchte... Nur vor den Clubs und Bars, da funktionieren die Securitys. Aber diese sind dann auch privat von der jeweiligen Einrichtung eingestellt, bekommen sicherlich ein besseres Gehalt und sehen zudem auch noch aus, wie Türsteher. Während man die öffentlichen Sicherheitspersonen, außer an ihren Westen nicht als solche auszumachen sind, stehen vor den Clubs und Bars echte Schränke. Und in ihrem Bereich, meist nur die 2-3 Quadratmeter vor dem Eingang, ist auch alles sauber. Bettler werden verscheucht, Taschen und Kleidung nach Waffen durchsucht, Frauen hinterhergepfiffen und die leichten Mädchen gedrückt...

Zu jeder ordentlichen Vergnügnungsmeile, wo es immer ein paar Vernünftige gibt, die ihr Auto auf dem Nachhauseweg nicht mit 3,0Promille gegen den nächsten Baum setzen wollen, gehören die Taxifahrer. Ich kenn mich mit deutschen Taxiunternehmen nicht aus. Sicherlich gibt es auch dort verschiedene Taxifirmen, aber im Endeffekt sehen die meisten Taxen gleich aus. Entweder sie fahren frei durch die Straßen und man pfeift eins ran oder sie stehen an der Taxireihe und man steigt in das vorderste Taxi ein. Hier ist es anders, wenn irgendwo vor einer Bar fünf Taxen stehen, dann sind diese von fünf verschiedenen Taxiunternehmen, wie man sehr leicht erkennen kann. Es gibt die alten englischen Taxen, die bequemen Großraumtaxen, die Elite-Taxen (meist Benz oder Bimma) und natürlich die preiswerteren (so steht es zumindest drauf und so sehen sie auch aus) Taxen, wo man die Türen nicht zuschlagen darf, damit das Auto nicht aufeinander fällt. Die Taxen parken überall, normale Parkplätze (von denen sie ab und an, je nach Bedarf vom Parkplatzwächter vertrieben werden), zweite Reihe, dritte Reihe, quer auf der Straße. Sobald potentielle Kunden zu sehen sind, springen die Fahrer aus ihren Wagen und umzingeln die Gäste. Jeder versucht die meist überforderten Menschen in sein Taxi zu lotsen. Es herrscht immenser Konkurrenzkampf zwischen den einzelen Unternehmen. Der zeigt sich besonders deutlich, dass alles getan wird, um den anderen Fahrern die Tour zu vermiesen. Von Beschimpfungen bis zum Einparken, alles ist dabei. Und will ein volles Taxi erstmal losfahren, kommt aber nicht fort, dann denken die Anderen kein bißchen daran Platz zu machen, warum auch. Und wenn der Druck dann zu groß wird, vielleicht noch ein Securitymann vom Club einschreitet, dann wird der Motor angeschmissen, 5cm nach vorne gefahren und das war es. Bei weiteren Beschwerden wird dann signalisiert, dass man doch alles erdenkbar mögliche getan hat und mehr als 5cm vorfahren sein nun mal nicht drin. Sobald es ein Taxi doch geschafft hat loszufahren, beginnt ein neuer Kampf und zwar zwischen den Taxen, die den freigewordenen Platz ergattern wollen. Das alles endet eigentlich jedes Mal in pausenlosen Gehupe und wenn sture Taxifahrer die ganze Straße blockieren auch in langen Staus und jeder beginnt in diesem Stau früher oder später an zu hupen. Wahrscheinlich einfach nur, weil man dran erinnert wird, dass man ja auch ne Hupe hat und diese noch nie ausprobiert hat...mal gucken ob sie überhaupt geht...
Mama Africa mit Türstehern und wartenden Taxen

Dies waren bisher die Menschen, die ein Gehalt bekommen, mag es noch so mickerig sein. Vielleicht können sie sich von diesem Gehalt nur eine der Wellblechhütten in den Siedlungen zwischen Flughafen und Innenstadt leisten. Aber immerhin haben sie so eine Hütte, und manchmal sogar einen Fernseher. Aber dann sind da noch die, die mit ihnen von dieser Straße leben. Wenn die Long Street eine Leiter ist, sagen wir den Tafelberg hinauf, dann sitzen an der Tafel die Gäste und Besitzer der Kneipen, Hotels und Clubs, und auf der untersten Stufe stehen die Bettler, Straßenkinder, Prostituierten, Müllsammler usw., die noch nicht einmal die Tafel ganz oben erahnen können. Wenn man (egal ob tags ob nachts) durch die Long Street läuft wird man permanent angequatscht, wenn man länger zuhört, kann man sich die Geschichten anhören, die alle damit enden, dass die Personen sehr hungrig sind und etwas Kleingeld brauchen. Auch in Jozi sieht man die Bettler an jeder Ampel von Auto zu Auto gehen. Aber ich habe das Gefühl, dass hier ein freundliches aber bestimmtes NEIN ausreicht und sie versuchen es woanders. Nicht so in der Long Street, ein Nein ist da nicht gleich ein Nein und so kann es ziemlich penetrant werden. Man wird am Arm gezerrt und wenn man diesen dann energisch wegzieht hört man nur: Sorry sorry Sir, aber ich bin so hungrig... Viele Touristen geben wahrscheinlich einfach Geld, damit sie in Ruhe gelassen werden. Aber das bringt nichts, denn ist man einen los steht an der Ecke schon der Nächste und es beginnt von vorne. Natürlich sind unter ihnen viele Gestalten, wo es schwer fällt kein Mitleid zu haben. Es sind junge Kinder, dünn wie ein Strich dabei, alte Männer, die jeden Müllberg nach einem noch so kleinem Bissen durchsuchen und die selbst den verklebten Käse von den Fast Food Packungen knabbern, Drogensüchtige, Prostituierte, die so fertig aussehen, dass man gleich HIV/Aids auf ihre Stirn schreiben könnte und noch viele mehr, wie die "Schwulen Mädchen". Wie es der Zufall so will, waren wir eines Morgens mit einer dieser Gestalten zusammen frühstücken (ist immerhin besser als Geld zu geben) und hörten uns die Geschichte des Lebens an (solange wir nicht zu personelle Fragen stellten, dann wurde nämlich gleich auf stur gestellt.). Aber ich will hier nicht auf die Tränendrüsen drücken... Diese Bewohner der Straße werden vom Rest als Abschaum behandelt. Wenn der Parkplatzwächter mal nicht aufpasst, versuchen sie die 2Rand des ausparkenden Gastes zu erhaschen, aber wehe der Wächter sieht es. Sie werden von Securities gejagt und verscheucht und wehe sie werden gefasst... Sie ziehen von Gast zu Gast und von Mülltonne zu Mülltonne...Gerade letzteres ist zu den Morgenstunden teilweise sehr lukrativ, denn dann stellen die Clubs und Bars ihr Mülltonnen für die tägliche Abholung auf die Straße
Die morgendliche, verregnete Long Street

Das ist sie die Long Street. Entschuldigt bitte, dass dieser Bericht etwas länger ausgefallen ist, aber ich hatte keine Zeit mich kurzzufassen. Außerdem hat mich diese Straße fasziniert. Ich weiß, dass auch heute wieder zwei Menschen auf ihr unterwegs sind. Einer von beiden kann morgen wieder fort sein, da sein, wo er will und etwas anderes tun. Der Andere kann nur davon träumen, diese Straße endlich zu verlassen...

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